2022 liess die ETH Zürich ihre gut 100 Denkmäler darauf hin untersuchen, welche Persönlichkeiten sie darstellen, welche allfälligen kolonialen Verstrickungen diese aufweisen oder ob sie durch rassistische Äusserungen oder Handlungen aufgefallen sind. Die vertretenen Personen – meist Wissenschaftler – teilten eine Beziehung zur Welt, sei es, um sie zu verbessern oder um sie auszubeuten. Einige bereiteten dem Kolonialismus den Boden, indem sie Rassentheorien wissenschaftlich legitimierten, den Sklavenhandel verteidigten oder aus kolonialen Bestrebungen persönlichen Nutzen zogen. Viele teilten das Gefühl der Überlegenheit der westlichen Zivilisation gegenüber nicht-europäischen Regionen, betonten die Rolle der westlichen Kultur bei der Missionierung und Erziehung sogenannter «primitiver» Gemeinschaften oder profitierten persönlich von den Praktiken kolonialistischer Ausbeutung.